Geschwächter Wolfsschutz ist Populismus gegen die Natur
Das Europäische Parlament hat heute für die Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs in der Habitat Directive, der Naturschutz-Richtlinie, gestimmt. Die Grünen/EFA-Fraktion verurteilt diesen Schritt entschieden und warnt vor den Folgen für den europäischen Naturschutz. Zwar konnte eine umfassende Aufweichung der Richtlinie verhindert werden, doch der Beschluss sendet ein gefährliches Signal.
Jutta Paulus, Grünen/EFA-Europaabgeordnete und Mitglied im Umweltausschuss (ENVI), kommentiert:
„Der Angriff der CDU/CSU auf den Naturschutz erinnert an Trumps Strategie: Wissenschaftliche Fakten werden ignoriert und bewährte Gesetze aus rein populistischen Motiven geschwächt. Die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf ist ein Rückschritt für die Artenvielfalt.
Statt Symbolpolitik auf Kosten der Natur zu machen, hätte sich die Unionsfraktion besser für die Unterstützung der Weidetierhalter einsetzen sollen. Die Wissenschaft ist glasklar: ohne Herdenschutz sind Risse unvermeidbar, gleichgültig, ob Wölfe abgeschossen werden oder nicht. Aber trotz der Entscheidung gegen den Wolfsschutz konnten diesmal weitere Angriffe auf die Naturschutz-Richtlinie verhindert werden, und ihr Kern bleibt erhalten.
Das darf uns nicht in Sicherheit wiegen, denn dieser Beschluss ist ein gefährlicher Präzedenzfall. Naturschutz braucht wissenschaftliche Grundlagen und keine politischen Machtspiele. Der Wolf könnte erst der Anfang sein. Wenn mächtige Lobbys gewinnen, verlieren Wälder, Flüsse und Moore. Und es ist absehbar, dass die Konservativen bald erneut angreifen werden.“